Letzte Woche veranstaltete das Easy Reading-Projekt eine Special Thematic Session zum Thema „Cognitive Accessibility of Digital Resources“ auf der AAATE in Bologna. In der Sitzung sprachen die verschiedenen Projektpartner über die Motivation, die Projektziele und die aktuellen Projektergebnisse von Easy Reading.
Die Sitzung wurde von S.C. Christian Bühler, Ingo Bosse und Susanne Dirks von der TU Dortmund eröffnet, die über die Bedeutung von kognitiver Zugänglichkeit auf Webseiten sprachen. Anschließend präsentierten die einzelnen Projektpartner_innen ihre aktuellen Arbeitsergebnisse im Rahmen des Easy Reading Projekts. Die Teilnehmer_innen hatten die Möglichkeit, sich über die verschiedenen Facetten des Projekts zu informieren, von der Softwareentwicklung über Rechtsgrundlagen und Ethik bis hin zur Beteiligung der Nutzer_innen.
Hier sind einige Eindrücke von der „Special Thematic Session“:
Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung und Lernschwäche arbeiten im W3C und für das Easy Reading Projekt (W3C)
Steve Lee (W3C) sprach über die Arbeit der W3C zur Verbesserung der kognitiven Zugänglichkeit. Ein Schwerpunkt seiner Präsentation war die Harmonisierung zwischen Easy Reading und W3C-Ressourcen.
Inklusive partizipative Evaluation und Analyse mit Peer-Forschern_innen mit Lernschwierigkeiten – ein innovativer Ansatz (PIKSL)
Katja Bieker von PIKSL (Deutschland) sprach über die Bedeutung der Nutzer_innen-Beteiligung in den Bereichen Forschung und Softwareentwicklung. Sie stellte den Entwicklungsprozess der User-Tests für das Easy Reading Framework vor. Im Projekt führen die Peer-Forscher_innen die Nutzer_innen-Tests mit externen Testpersonen durch. Sie sprach über die Herausforderungen, leicht verständliche und anwendbare Testfälle für und mit den Peer-Forscher_innen zu entwickeln.
Hier ist die finale Testfall-Version zu sehen, welche die folgenden Kriterien erfüllt: kurz, informativ, einfach zu navigieren, leichte Sprache und verständliche Symbole.
Automatisierte Anpassung von Inhalt und Struktur auf Original-Webseiten (Funka und Texthelp)
Johan Kling (Funka) und Alan McCaig (Texthelp) berichteten über den Entwicklungshintergrund des Easy Reading Software Frameworks. Sie erklärten, dass es keine „Einheitslösung“ gibt, „aber wir können versuchen, Webseiten auf verschiedene Weise an die Bedürfnisse der Nutzer_innen anzupassen, indem wir Engines erstellen, die die Seite auf verschiedene Weise anpassen, und die es dem Nutzer ermöglichen, diese Adaptionen an seine Bedürfnisse anzupassen“.(Funk, Texthelp, AAATE 2019)
Kling und McCaig stellten drei verschiedene Arten der kognitiven Unterstützung vor, indem sie Beispiele für additive, reduktive und adaptive kognitive Unterstützung zeigten und wie diese für Easy Reading verwendet werden können.
Adaptive User Interface Konzepte zur Unterstützung von Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen (JKU)
Im Anschluss an die Präsentation von Funka und Texthelp erklärte Peter Heumader (JKU) ausführlich, wie das Easy Reading Software-Framework funktioniert. Er zeigte verschiedene Features des Tools wie automatische Vereinfachung, Text zu Sprache und Symbole für Wörter. Zum Schluss erklärte er, wie Anpassungen durch das Easy Reading Tool vorgenommen werden, indem er die Architektur des Frameworks vorstellte.
Sicherheit, Datenschutz und ethische Aspekte bei der Forschung mit Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen (DART)
Sandra Derbring und Eva Holmqvist (DART) diskutierten über die Frage, welche Sicherheits-, Datenschutz- und Ethikrichtlinien bei der Zusammenarbeit mit Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen in einem partizipativen Forschungsprojekt zu beachten sind. Sie betonten, wie wichtig es ist, ethische Fragen zu stellen, wo immer Nutzer_innen in einen Entwicklungsprozess involviert sind. Im Rahmen des Projektes werden viele personenbezogene Daten erfasst, daher müssen wir sicherstellen, dass Teilnehmer_innen mit kognitiven Beeinträchtigungen die Bedeutung ihrer Teilnahme verstehen. Informationsblätter und Einwilligungserklärungen müssen zugänglich und verständlich sein.
Neue Ansätze für Web User Tracking (KI-I)
Stefan Parker und Barbara Wakolbinger vom Kompetenznetzwerk KI-I (Österreich) sprachen über „User Tracking“. Das KI-I-Team diskutierte die Vor- und Nachteile verschiedener Eye Tracking und Heart Rate Variability (HRV)-Messgeräte, die für das Easy Reading-Projekt verwendet werden können. Sie beendeten ihre Präsentation mit einer Demonstration des Easy Reading Tools.
Hier finden Sie eine Übersicht über alle Präsentationen der Projektpartner_innen:
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